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Wie deine Ego-Muster andere zum Spiegel macht

Vergleichen, Beurteilen und Projizieren und wie du damit umgehst



Ego-Muster Projektion

Kommt dir das bekannt vor? Du siehst jemanden und denkst sofort: „Der/die ist aber arrogant!“ Oder du scrollst durch Social Media und plötzlich fühlst du dich weniger erfolgreich, weniger schön, weniger wertvoll.


Was du hier wahrnimmst, sind typische Strategien deines Egos. Das Ego liebt es zu vergleichen und andere zu schubladisieren. In diesem Artikel geht es deshalb um vier häufige Ego-Muster, die alle ein Ziel haben: das Ich zu bestätigen, indem es andere als Spiegel benutzt.


Wir schauen uns an:

  • warum wir uns ständig vergleichen,

  • wieso das Ego so gerne urteilt und Recht haben will,

und warum Projektion eines der grössten Spiele des Egos ist.


Am Ende bekommst du zwei konkrete Übungen, wie du diese Muster bewusst machst und liebevoll integrierst.


1. Vergleich und Konkurrenz – nie genug, nie besser

Das Ego liebt es, sich im Verhältnis zu anderen zu sehen: «Bin ich schöner, klüger, erfolgreicher?» Das Problem bei diesem ständigen Vergleichen ist: Wir nehmen uns selbst im Vergleich mit anderen immer entweder als besser (=Überheblichkeit) oder als schlechter (=Minderwert) wahr. In beiden Fällen fehlen die innere Ruhe und Balance: Das Pendel schwenkt entweder auf die eine oder andere Seite aus.


Obwohl wir es ja eigentlich besser wissen: Niemand ist wirklich vergleichbar, weil jeder Mensch einzigartig ist.


2. Misstrauen und Urteilen – das Ego als Richter

Urteile scheinen Klarheit zu geben: „Das ist richtig, das ist falsch, der Mensch ist vertrauenswürdig oder nicht.“ Dabei glaubt das Ego, dass wenn es über andere oder etwas anderes urteilt, dabei die Kontrolle hat. Denn wir positionieren uns ganz klar mit einer Meinung, und diese ist in unseren Augen oder unserer Wahrnehmung immer die richtige und gibt uns somit vermeintlichen Halt. Dies suggeriert uns eine falsche Sicherheit, denn wenn wir die Welt in gut und böse, in schwarz und weiss aufteilen, wird sie für uns einfacher und verständlicher. Somit haben wir wiederum das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.

Doch in Wahrheit schaffen wir mit Urteilen nur Trennung. Trennung von uns zu anderen und Trennung von der wahren Gesamtheit eines Menschen, den wir beim Verurteilen zumeist auf eine Sache reduzieren (z.B. seine Kleidung, seine Art zu sprechen oder seine äussere Erscheinung).


Trennung schaffen wir auch, indem wir misstrauisch anderen gegenüber werden. Denn uns ist klar, dass wenn wir über andere urteilen, andere auch uns verurteilen. Und somit sind wir ständig am abchecken, wer unser nächster potentieller «Feind» sein könnte, der allenfalls bei anderen über uns schlecht redet.


3. Rechthaberei und Abwehr – Kontrolle um jeden Preis

Wie in Kapitel 2 schon ausgeführt, fürchtet das Ego Kontrollverlust. Das ist ein Grund, warum das Ego immer recht haben will: Nur wenn es sich im Recht fühlt, fühlt es sich auch sicher. Deshalb ist es für das Ego in Diskussionen so wichtig, recht zu haben.  


Dabei vergessen wir, dass Rechthaberei noch mehr Mauern, Streit und Distanz generiert. Und so wird häufig aus einer Diskussion ein Streit, in dem es gar nicht mehr um die eigentliche Sache geht, sondern nur darum, recht zu haben und sich durchzusetzen.

Dahinter verbirgt sich der unbewusste Wunsch, gesehen und wahrgenommen zu werden und sich sicher zu fühlen. Wenn es dir gelingt, während einer Diskussion auf die Meta-Ebene zu gehen – also auf die Ebene über dem, was gesprochen wird – wirst du erkennen, dass dieses Programm auch bei dir abläuft, sofern du es nicht mit Achtsamkeit und Beobachten bewusst wahrnimmst.


Aus der Konfliktforschung weiss man, dass jeder Streit ab einer gewissen Eskalationsstufe nicht mehr geschlichtet werden kann, weil beide Parteien auf ihrem Standpunkt beharren und keiner mehr nachgeben will. Es ist dann nur noch der Kampf der Egos, die recht haben wollen, ohne dabei zu hinterfragen, wie man gemeinsam in eine Lösung des Konflikts kommen könnte.


4. Projektion – wenn das Aussen dein Spiegel ist

Das Projizieren auf Andere ist ein sehr destruktiver Mechanismus des Ego-Verstands. Ein unangenehmes Gefühl wird dadurch weggeschoben, dass man einen anderen Menschen für den eigenen Schmerz verantwortlich macht. Das Problem dabei ist, dass wir hierdurch in die Opferrolle rutschen und uns hilflos fühlen, da wir an der Situation angeblich nichts ändern können. Zwar verschaffen wir uns vielleicht kurzweilig Erleichterung, weil wir die "Schuld" auf andere schieben können, anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen. Bald erkennen wir aber, dass die schmerzenden Gefühle immer noch da sind, was allerdings bei Vielen zu noch mehr Schuldzuweisungen führt. Ein Teufelskreis, aus dem Viele nie herauskommen...


Wenn ich meine Angst, meine Wut oder meine Unsicherheit nach aussen projiziere, sage ich im Grunde: «Das hat nichts mit mir zu tun – die anderen sind schuld.» Das klingt praktisch, weil ich mich so nicht mit meinen eigenen Gefühlen auseinandersetzen muss. Aber genau hier sitzt die Falle: Das Ego liebt es, Verantwortung abzugeben. Und das kann auf zwei Arten passieren:


Erstens in der Opferrolle: «Ich bin ausgeliefert, ich kann ja nichts tun.»Zweitens in der Projektion: «Die anderen sind schuld, die Welt ist böse.»


Wenn wir projizieren, schieben wir unsere eigenen ungelösten Themen ins Aussen:


  • Statt zu sagen: „Da ist Wut in mir“, sagen wir: „Die Person macht mich wütend!“

  • Statt zu fühlen: „Da ist Angst in mir“, sagen wir: „Die KI ist gefährlich, die bedroht mich!“


Projektion ist also ein Mechanismus, mit dem das Ego Verantwortung abgibt. Denn solange das „Problem“ da draussen ist, muss ich mich nicht mit mir selbst beschäftigen.

Projektion bedeutet des Weiteren: Wir projizieren unsere eigenen verdrängten Gefühle, Eigenschaften oder Wünsche auf andere.


  • „Die ist so arrogant!“ → vielleicht ein Teil von uns, den wir selbst nicht leben wollen.

  • „Der ist viel zu laut!“ → vielleicht ein Anteil in uns, der sich nach mehr Ausdruck sehnt.


Das Ego projiziert, um sich selbst nicht anschauen zu müssen. Doch genau hier liegt die grösste Chance: Projektionen sind Einladungen zur Selbsterkenntnis.


Projektion führt also am Ende immer zum gleichen Ergebnis: Ich bleibe ohnmächtig, klein, handlungsunfähig. Und genau das will das Ego, denn solange ich die Verantwortung im Aussen sehe, bleibe ich in meinem alten Muster gefangen. Und dort will dich dein Ego sehen: Im Altbekannten und Vertrauten. Für das Ego gibt es nichts Schlimmeres als Veränderung.


Der entscheidende Schritt in Richtung innere Freiheit ist, deine Verantwortung zurückzuholen. Und das beginnt mit einer ganz simplen Frage: «Was liegt in diesem Moment in meiner Verantwortung?» Das sind:


  • Deine Gefühle.

  • Deine Reaktion.

  • Dein nächster Schritt.


Wenn du das übst, wirst du merken: Das Aussen verliert seine Macht über dich und du kommst zurück in deine eigene Kraft.


5. Was all diese Muster verbindet

Ob Vergleich, Urteil, Rechthaberei oder Projektion – das Ego will sich abgrenzen und definieren.


Es sagt: „Ich bin besser, schlechter, anders, im Recht.“ Dabei ist sein Ziel Sicherheit, Identität und Überleben, indem es sich anderen gegenüber behauptet und von ihnen abgrenzt.Das Problem dabei: Alle diese Strategien führen zu Trennung statt Verbindung.


6. Übungen: Muster sichtbar machen & integrieren

Nachfolgend gebe ich dir zwei kleine Übungen aus der Achtsamkeitspraxis an die Hand, die dir schnell und einfach helfen, die Muster von Projektion und Beurteilen/Verurteilen zu durchbrechen. Beide Übungen sind sehr gut in einer jeweils akuten Situation einsetzbar. Es benötigt natürlich etwas Routine und vor allem Achtsamkeit, damit du dir in dem Moment deiner Muster überhaupt bewusst wirst. Aber je öfter du diese kleinen Mini-Interventionen anwendest, desto einfacher wird es werden.


Übung 1: Projektion entlarven

  1. Beobachte, wenn dich jemand stark triggert.

  2. Frag dich: „Was genau regt mich auf?“

  3. Stell die zweite Frage: „Wo gibt es das auch in mir – vielleicht in einer anderen Form?“

  4. Atme, erlaube dir, diesen Teil in dir selbst zu sehen.


👉 Erkenntnis: Was dich im Aussen stört, ist oft ein unbewusster Anteil in dir, der Heilung oder Ausdruck sucht.

 

Übung 2: Vom Urteil zur Neugier

  1. Wenn du dich beim Urteilen ertappst, stoppe für einen Moment.

  2. Sag dir innerlich: „Das ist mein Ego, das da gerade wieder schubladisiert.“

  3. Statt das Urteil festzuhalten, stell dir eine neugierige Frage:

    • „Welche Geschichte könnte hinter diesem Verhalten stecken?“

    • „Was weiss ich eigentlich nicht über diese Person?“


👉 Diese Übung weitet den Blick – vom engen Urteil hin zur offenen Haltung. Sie bringt Verbindung statt Trennung.


Fazit

Das Ego, das vergleicht, urteilt, recht haben will und projiziert, hat ein Ziel: dich zu schützen. Doch wenn wir diese Muster nicht erkennen, binden sie uns an Trennung, Misstrauen und Konflikte.


Der Schlüssel liegt in Bewusstsein und Achtsamkeit. Wenn du dir deine Projektionen und Urteile bewusst machst, verwandeln sie sich vom Stolperstein in eine Einladung zur Selbsterkenntnis.


✨ Der Spiegel im Aussen ist nicht dein Feind – er ist dein Lehrer 💜


Wenn du noch mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, dann emfpehle ich dir meinen Youtube-Podcast "Spiri-Talk mit Regina". In der zweiten Episode gehe ich noch vertieft auf die Muster von Vergleichen und Projizieren ein und noch mehr Übungen, wie du damit umgehen kannst. Du findest die Episode hier:




Wenn du mehr erfahren möchtest über mein Angebot an spiritueller Hypnose, Energieheilung und Schattenarbeit-Begleitung, dann schau dir gerne mein 1:1-Beratungsangebot an. Ich würde mich freuen, dich ein Stück auf deiner Reise begleiten zu können!



 


Häufige Fragen zu den Ego-Mustern


Warum vergleicht das Ego ständig?

Das Ego sucht Identität, indem es sich mit anderen misst. So fühlt es sich „besser“ oder „schlechter“ – beides bestätigt seine Existenz.


Was bedeutet Projektion im Ego?

Projektion heisst, dass wir eigene verdrängte Gefühle, Eigenschaften oder Wünsche auf andere Menschen übertragen und sie dort bekämpfen, statt sie in uns selbst anzuschauen.


Wie kann ich Urteilen und Rechthaberei loslassen?

Indem du dir bewusst machst: „Das ist mein Ego, das kategorisiert.“ Ein Perspektivwechsel zu Neugier („Was steckt wirklich dahinter?“) bringt Leichtigkeit und Verbindung.


Sind Ego-Urteile immer schlecht?

Nein, das Ego will dich schützen. Doch wenn du Urteile nicht bewusst beobachtest, schränken sie dich ein und trennen dich von dir selbst und anderen.

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