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Drama, Baby!! 😱

Wie dein Ego dich in Dramen, Sorgen und Opferrolle verstrickt (und wie du daraus aussteigst)


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Du kennst es, oder? Ein kleines Problem, das zur absoluten Katastrophe wird. Ein vergessener Anruf wird zum Drama, eine Kritik zur Weltuntergangsstimmung, eine bevorstehende Prüfung wird zum unüberwindbaren Hinkelstein und die Spinne in der Zimmerecke wird zu einem 20 cm grossen ausserirdischen Monster. In deinem Kopf läuft ein Film in Überlänge ab, ein Drama in fünf Akten, allerdings ohne Happy Ending, sondern immer mit einem Katastrophen-Ende – egal, was die Ausgangslage ist. Herzlich Willkommen im Reich deines Egos! 😅


Mit diesem Blogartikel starte ich eine Reihe über das menschliche Ego, wobei ich den Schwerpunkt auf die typischen Ego-Muster lege, die uns alle unseren Alltag sowie das Zusammenleben erschweren oder gar verunmöglichen. Diese Ego-Muster schaffen es, dass du dir deine persönliche Hölle in deinem Inneren kreierst, ohne dass du dir dessen bewusst bist.


Warum das so ist und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier und in den weiteren Blogartikel, die künftig in dieser Reihe erscheinen. Also bleib dran 😊


In diesem Artikel schauen wir uns drei typische Ego-Muster an, die alle dasselbe Prinzip haben: das Katastrophisieren und Dramatisieren. Dazu gehören:


  • die Identifikation mit Geschichten und Opferrollen

  • Sorgen und Gedankenschlaufe

  • Dramatisieren und Klagen


Am Ende bekommst du eine konkrete Übung, wie du diese Muster sichtbar machst und leichter integrierst.


Fangen wir zuerst aber damit an, uns einen Überblick darüber zu verschaffen, was das Ego eigentlich genau ist sowie welche Funktion und Zweck es hat.

 

1. Was ist das menschliche Ego?

Der Begriff Ego (lateinisch für „Ich“) wird in verschiedenen Kontexten unterschiedlich verstanden.


In der Tiefen-Psychologie von Sigmund Freud bezeichnet das Ego den rationalen Teil der Persönlichkeit, der zwischen den primitiven Impulsen des Es und den moralischen Anforderungen des Über-Ichs vermittelt. Dieses „Ich“ folgt dem Realitätsprinzip: Es versucht, die Wünsche des Es auf realistische und sozial akzeptable Weise zu erfüllen, ohne mit den Normen des Über-Ichs zu kollidieren. Freud betonte auch, dass das Ego sogenannte Abwehrmechanismen (wie Verleugnung oder Verdrängung) einsetzt, um uns vor Angst und seelischem Schmerz zu schützen.


Im Alltagsgebrauch versteht man unter Ego meist das Selbstbild oder die Selbstbezogenheit eines Menschen. Man spricht etwa davon, jemand habe „ein grosses Ego“, und meint damit übersteigerten Stolz oder Selbstwertgefühl. Tatsächlich kann man das Ego als das innere Bild von uns selbst definieren – aufgebaut aus unseren Gedanken, Überzeugungen, Erfahrungen und Gefühlen.


Dieses Ego entsteht, sobald wir uns selbst als eigenständiges, von anderen getrenntes Wesen wahrnehmen. Ab Kleinkindalter beginnt sich diese Ich-Identität zu formen, genährt durch Erlebnisse und das Feedback unserer Umwelt (Lob, Kritik, Erwartungen), die wir verinnerlichen. Das Ego wirkt dabei wie eine Brille, durch die wir die Welt sehen: Es färbt unsere Wahrnehmung durch unsere persönlichen Geschichten und Überzeugungen.

In spirituellen Lehren hat der Begriff Ego oft eine noch andere Bedeutung. Hier wird das Ego häufig als die illusorische Vorstellung eines vom Rest der Welt getrennten Selbst angesehen – quasi ein „falsches Selbst“. Insbesondere in östlichen Philosophien wie dem Vedanta oder Buddhismus gilt das Ego als Ursache von Leid, Unwissenheit und inneren Konflikten. Swami Sivananda beschreibt das Ego z.B. als Prinzip, das durch Unwissenheit geboren wird und die Trennung vom wahren Selbst (Atman) bewirkt.


Wo immer Ego ist, dort entstehen Vorstellungen von „Ich“ und „Mein“ sowie Eigenschaften wie Mögen und Nichtmögen, Gier, Ärger, Stolz, Eifersucht usw., die letztlich allesamt Leiden schaffen. Aus dieser Sicht ist das Ego also etwas, das es zu durchschauen oder zu überwinden gilt, um zur wahren Natur – frei von Ich-Verhaftung – zu erwachen.


Wir sehen: Eine einheitliche Definition des Egos gibt es kaum. Allgemein kann man aber sagen, dass das Ego unsere Selbstwahrnehmung und Identität formt. Es ist jener Teil in uns, der „Ich“ sagt; unser mentales Konstrukt davon, wer wir sind. Dieses Konstrukt hat sowohl kognitive Aspekte (z.B. die Fähigkeit zur Selbstreflexion und zur Rechtfertigung des eigenen Handelns) als auch motivationale Aspekte (z.B. den Drang, sich zu behaupten und sich im besten Licht darzustellen).


Das Ego ist also eng verknüpft mit unserem Selbstwertgefühl und dem Bedürfnis, eine konsistente Identität aufrechtzuerhalten. In gesundem Mass verleiht uns das Ego ein stabiles Gefühl für uns selbst und ermöglicht gezieltes Handeln. Doch wie wir noch sehen werden, kann ein übersteigertes oder fehlgeleitetes Ego auch zahlreiche Probleme mit sich bringen.

 

2. Zweck und Wirkung des Egos: Schutz oder Schaden?

Angesichts der vielen negativen Verhaltensweisen stellt sich nun die Frage: Was bezweckt das Ego überhaupt? Ist es nur ein „Übeltäter“ in uns oder erfüllt es auch eine nützliche Funktion? Die Antwort fällt widersprüchlich aus: Das Ego hat Schutzfunktionen, kann aber in seiner extremen Ausprägung auch schädlich sein.


Primär dient das Ego dem Selbstschutz. Aus psychologischer Sicht versucht das Ego, ein konsistentes, möglichst starkes Selbstbild aufrechtzuerhalten. Es will sich seines Platzes in der Welt vergewissern und ihn rechtfertigen – vor sich selbst und vor anderen. Die vielen Verhaltensweisen wie Rechtfertigen, Leugnen, Schuldabwehr oder Prahlerei kann man verstehen als Strategien, mit denen das Ego sein Bild von sich selbst verteidigt.


Elliot Aronson, ein bekannter Sozialpsychologe, betont beispielsweise, dass wir Menschen enorme Energie darauf verwenden, uns selbst zu rechtfertigen, um kognitive Dissonanz zu vermeiden. Einfach gesagt: Das Ego hasst es, im Unrecht zu sein oder unwürdig dazustehen. Daher schönt es die Realität notfalls, um das innere Gleichgewicht zu wahren.


Praktisches Beispiel: Ein zurückgewiesener Verehrer, der behauptet, die Frau spiele „Nur-schwer-zu-kriegen“, um sein angekratztes Selbstwertgefühl zu retten. Aus evolutionärer Sicht ergibt das Sinn. Unsere Vorfahren mussten in der sozialen Gruppe einen einigermassen guten Status behaupten, um zu überleben. Ein stabiles Ego half dabei, sich durchzusetzen, Scham zu vermeiden und Sicherheit in der Gemeinschaft zu finden.

Auch auf der individuellen Entwicklungsebene hat das Ego eine wichtige Aufgabe: Es schafft eine Ich-Identität, die dem Menschen Orientierung gibt. Ein Kind ohne irgendein Ego-Konzept könnte nicht zwischen sich und anderen unterscheiden; es wüsste nicht, dass es z.B. Hunger hat und diesen befriedigen muss. Das Ego grenzt uns von der Umwelt ab: „Das bin ich, das nicht“. So ermöglicht es uns, eigenständig zu handeln. In diesem Sinne ist das Ego ein notwendiges Gefäss unseres menschlichen Daseins, um in der Welt zu funktionieren.


In gesundem Mass kann das Ego also hilfreich sein. Man spricht in der Psychologie auch von einem gesunden oder starken Ego (im Sinne von Ich-Stärke). Damit ist gemeint, dass jemand ein stabiles Selbstwertgefühl hat, realistisch über sich denkt und Emotionen sowie Impulse angemessen steuern kann. Ein solches balanciertes Ego ermöglicht es uns z.B., Rückschläge wegzustecken, für uns selbst einzustehen oder langfristige Ziele zu verfolgen. Ohne ein Minimum an Ego würden wir uns vielleicht in der Welt verlieren, keine Initiative ergreifen oder uns ständig von anderen überrollen lassen.


Ein zu schwaches Ego kann ebenfalls problematisch sein. Man denke an Menschen, die kaum eine eigene Meinung haben, extrem abhängig von externer Bestätigung sind oder sich alles gefallen lassen. Oft ist hier das Selbstwertgefühl zu gering ausgeprägt, was ironischerweise auch das Ego betrifft (denn ein gekränktes, verletztes Ego kann genauso viel Leiden schaffen wie ein aufgeblasenes).


So wie unser Körper unserer Seele ein «Gefäss» gibt, so gibt das Ego der Psyche eine Struktur, in der Erfahrungen als „meine Erfahrungen“ erlebt werden können. Selbst spirituelle Autoren, die das Ego oft kritisch sehen, räumen ein, dass wir es hier auf Erden brauchen. Problematisch wird das Ego aber, wenn wir glauben, es sei alles, was wir sind. Dann verfestigt sich das Ego vom nützlichen Werkzeug zur dominierenden Instanz, die unser Denken und Handeln beherrscht. Dann wird es zum aufgeblasenen oder falsch programmierten Ego. Ein solches Ego kann dem Menschen selbst und seinem Umfeld beträchtlich Schaden zufügen.


Da wären zum einen die Wirkungen auf die Innenwelt: Dauerstress durch Ängste und Vergleiche, innere Leere trotz äusserer Erfolge (weil nichts jemals „genug“ ist für das Ego), Selbstentfremdung durch ständige Rolle und Fassade. Ein stark egozentrischer Mensch erlebt selten echten inneren Frieden. Sein Glück hängt immer von den nächsten Bedingungen ab (mehr Erfolg, mehr Anerkennung etc.) oder er schwankt zwischen Grössenwahnund tiefer Verunsicherung.


Zum anderen die Wirkungen auf die Aussenwelt: Ein von Ego-Mustern getriebenes Verhalten führt zu Konflikten, gebrochenem Vertrauen und Einsamkeit. Wer immer nur sich selbst sieht, verletzt unweigerlich die Gefühle anderer – ob durch Arroganz, Rücksichtslosigkeit oder Aggressivität. Beziehungen werden oberflächlich oder toxisch, da echte Verbundenheit fehlt.


Kurz gesagt, die Intention des Egos ist meist schutz- und nutzenorientiert: Es will uns schützen, unseren Wert beweisen, unser Überleben sichern. Diese Absichten sind an sich nicht „böse“. Viele Ego-Strategien hatten ursprünglich eine Überlebensfunktion: Angst kann uns vor Gefahr warnen, Konkurrenzdenken kann zu Leistung anspornen, Kontrolle sichert Ordnung und Selbstbehauptung bewahrt uns davor, ausgenutzt zu werden.

In einem ausgewogenen Rahmen tragen diese Tendenzen also durchaus zum Lebenserfolg bei. Doch das Ego neigt dazu, masslos zu werden und den Menschen zu dominieren, statt nur ein Berater zu sein. Dann verkehren sich seine Wirkungen ins Negative: Aus Vorsicht wird Paranoia, aus gesundem Ehrgeiz wird Gier, aus Selbstwert wird Egoismus. Ein bekanntes Sprichwort sagt:


„Ego ist ein toller Diener, aber ein miserabler Herr.“ (Urheber unbekannt)

Genau das trifft es. Lassen wir unser Ego zum Herrscher werden, richtet es mehr Schaden an, als dass es nützt. Die Kunst besteht also darin, das Ego in seine Schranken zu weisen, ohne seine positiven Funktionen völlig zu verlieren. Dazu ist zunächst Selbstbeobachtung und Bewusstheit nötig.


Im Folgenden schauen wir uns nun die Muster an, die wir in der Kategorie «Dramatisieren und Katastrophisieren» zusammenfassen können.


3. Ego-Muster: Opferrollen und Geschichten

Das Ego liebt Identitäten und Rollen, an die es sich klammern kann.

Viele definieren sich stark über Leistung („Ich bin meine Karriere/ mein Erfolg“) oder über Besitz („Ich bin nur etwas wert, wenn ich viel habe“). Wieder andere über ein Image, das sie nach aussen tragen (etwa immer der/die Coole, die/der Starke, die/der Helfer*in).

Am meisten liebt das Ego allerdings Opfer-Geschichten – besonders die, in denen es eine klare Rolle spielen kann. So inszeniert es sich selbst als Opfer im Geschehen, das niemals die Möglichkeit hat, seine Realität zu ändern oder Verantwortung darüber zu übernehmen, was es gerade erlebt. Damit möchte es Mitgefühl und Mitleid von anderen erhaschen. Aussagen wie:


  • Immer passiert mir so etwas!

  • Keiner versteht mich!

  • Die Welt ist so ungerecht zu mir!

  • Warum passiert das immer nur mir?


Solche starren Selbstzuschreibungen geben dem Ego Halt: Es weiss, wer es (angeblich) ist. Das Problem ist, dass jede Abweichung dann zur Bedrohung wird. Muss das Ego aus seiner liebgewonnenen Rolle heraus, gerät es in Panik, denn ohne diese Definition fühlt es sich wie ein Nichts. Deshalb hält es an seinen Geschichten und Selbstbildern fest, auch wenn das zu Leid führt.


Auch wenn sie schmerzhaft sind, geben diese Geschichten dem Ego scheinbar Identität und Bedeutung. Aber diese Geschichten halten uns in einer passiven Rolle fest. Wer sich als Opfer identifiziert, fühlt sich ohnmächtig und blockiert dadurch seine Selbstwirksamkeit.

 

 

4. Ego-Muster: Sorgen, Katatstrophisieren, Gedankenschlaufen

Das Ego hasst Ungewissheit. Also erfindet es Zukunftsszenarien und Horrorgeschichten. Der Verstand spielt dann das „Was wäre, wenn…“-Spiel und hat dabei nur das Worst Case-Szenario im Visier. Eine in der Zukunft liegende Situation wird mit all ihren negativen Möglichkeiten immer wieder durchgespielt. Der Verstand kreiert immer neue negative Möglichkeiten und was dabei passieren könnte:


  • „Was mache ich, wenn das schiefgeht?“

  • "Was wäre, wenn dies passiert?"

  • „Hätte ich doch nur damals anders entschieden…“


Derartige Gedanken verstärken Ängstlichkeit, Handlungsunfähigkeit und Schwermut.

Das Ego fixiert sich damit auf die Vergangenheit und Zukunft und realisiert dabei nicht, dass das Leben im Hier und Jetzt passiert. Das Ego hält uns gerne in Ängsten vor der Zukunft gefangen oder suhlt sich in alten Geschichten aus der Vergangenheit.


Es ist ein Meister des Wiederkäuens und der Gedankenschlaufen: Das Ego kann unendlich lange vergangene Umstände immer wieder durchgehen und sich an ihnen festbeissen, was dazu führt, dass die damit verbundenen unangenehmen Gefühle immer und immer wieder reaktiviert werden.


Es malt schlimmste Szenarien aus bzw. hängt an vergangenen Kränkungen, weil es sich im Bekannten sicherer fühlt. Ungewissheit ängstigt das Ego. Indem es an alten Mustern festhält, versucht es die Zukunft vorhersehbar – wenn auch nicht unbedingt glücklich – zu machen.


Sorgen jedoch halten uns im Stress und binden Energie an Dinge, die noch gar nicht eingetreten sind. Grübeln über Vergangenes fesselt uns an Geschichten, die längst vorbei sind. So verlieren wir die Präsenz im Hier und Jetzt.

 

5. Ego-Muster: Dramatisieren und Klagen

Oh Drama, Baby!! – mein «Lieblings»-Ego-Muster! 😉 Egal ob Job, Beziehung oder Alltag: Das Ego findet fast immer etwas, das es zum Drama aufblasen kann. Es liebt es, Kleinigkeiten zu dramatisieren:


  • Aus einer vergessenen Nachricht wird: „Die Person mag mich nicht mehr.“

  • Ein kleiner Fehler im Job wird zum gefühlten Weltuntergang – ein Krisenstab muss her!


Hier kannst du zur ganz grossen Popcorn-Tüte greifen und zuschauen, wie das Drama seinen Lauf nimmt. Drama, wo man hinsieht: Im Büro, im Schlafzimmer, im Wohnzimmer (nicht nur im TV) und natürlich im Kinderzimmer.


Kleine Probleme werden gross aufgebauscht, vor allem im Job. Das gibt einem die Gelegenheit, andere für die eigene Unzulänglichkeit verantwortlich zu machen.


«Gute Mitarbeiter kündigen nicht ihren Job, sondern das Drama, das sie umgibt» - Autor unbekannt

Häufig sucht das Ego nach etwas, worüber es sich beschweren kann: über das Wetter, den Job oder die Mitmenschen. Durch Jammern und Lästern erhält das Ego eine gewisse Befriedigung: Man bestätigt sich gegenseitig in einer leidvollen Geschichte und fühlt sich paradoxerweise kurzzeitig besser, weil das gemeinsame Nörgeln ein Gefühl von Gemeinschaft schaff. Doch der Fokus bleibt dabei auf dem Negativen, was konstruktive Lösungen vollkommen verunmöglicht.


Drama bringt Aufmerksamkeit und das füttert das Ego. Aber es hält uns im Negativen gefangen und blockiert Freude und Leichtigkeit.

 

6. Was diese Ego-Strategien gemeinsam haben

Alle drei Muster – Opferrolle, Sorgen, Drama – sind Strategien des Egos, um sich selbst zu bestätigen. Das Ego sagt:


  • „Ich existiere, weil ich leide.“

  • „Ich existiere, weil ich mir Sorgen mache.“

  • „Ich existiere, weil ich im Mittelpunkt des Dramas stehe.“


Wenn wir diese Muster nicht bewusst erkennen, rauben sie uns Lebensenergie, Präsenz und innere Ruhe.


Nachfolgend findest du deshalb eine kleine Übung, die dir dabei hilft, dein persönliches Drama zu entlarven und mit Achtsamkeit zu begegnen. Wenn du diese Intervention regelmässig übst, wirst du sehen, wie du bald einmal viel schneller aus einem (nicht vorhandenen) Drama aussteigen kannst oder gar nicht mehr darauf einsteigst.

 

7. Übung: Drama entlarven (4 Schritte)

Der erste Schritt im Umgang mit den Ego-Strukturen ist, sie überhaupt zu erkennen. Weil die meisten Ego-Reaktionen automatisch und unbewusst ablaufen, braucht es Achtsamkeit, um sie wahrzunehmen.


Hier hilft die Praxis der Selbstreflexion und Achtsamkeit. Das bedeutet, einen Teil seiner Aufmerksamkeit auf die eigenen Gedanken, Gefühle und Impulse zu richten – am besten in einer nicht wertenden, beobachtenden Haltung. Wenn wir zum Beispiel bemerken, dass wir in einer Diskussion plötzlich wütend auf Verteidigung schalten, können wir innerlich einen Schritt zurücktreten und registrieren: „Ah, da meldet sich mein Ego, es fühlt sich angegriffen.“ Dieses Bewusstmachen allein schafft schon etwas Distanz zwischen uns und der egohaften Reaktion. Wir müssen nicht blind jedem inneren Impuls folgen.


Mit dieser kleinen Achtsamkeitsübung kannst du Drama-, Sorgen- und Opfer-Muster schnell sichtbar machen:


  1. Stop & Atmen. Sobald du merkst, dass dein Ego übertreibt, nimm drei tiefe Atemzüge.

  2. Benennen. Sag dir innerlich: „Ah, das ist mein Ego, das gerade dramatisiert!“

  3. Zurück ins Hier und Jetzt. Frage dich: "Was ist jetzt gerade wirklich da? Nicht in meiner Geschichte, sondern in diesem Moment?"

  4. Wahrnehmen. Meist merkst du: Es ist alles viel weniger dramatisch. Jetzt gerade sitze ich einfach hier und atme – und es ist alles okay.


Je öfter du das übst, desto leichter erkennst du Ego-Muster und kannst sie mit Gelassenheit durchschauen. Zu Beginn wird es dir vielleicht nicht gelingen, in der akuten Situation die Stopp-Phase einzuleiten, weil du emotional zu sehr aufgeladen bist. Sobald sich die Situation beruhigt hat, kannst du sie aber rückblickend anschauen und dich dann fragen, warum du dich so getriggert gefühlt hast. Oder du versuchst herauszufinden, welche Geschichte dein Ego in dieser Situation schreiben wollte. Dabei kannst du dich fragen: «Um was ging es nun dabei wirklich?» Damit gibst du dir im Nachhinein die Möglichkeit, in einen Bewusstwerdungs- und Erkenntnisprozess zu kommen, der es dir nach und nach ermöglichen wird, auch in einer akuten Situation den Ego-Prozess zu durchbrechen und die Beobachter-Rolle einzunehmen.

 

Fazit: Drama erkennen – Freiheit gewinnen

Das Ego wird dich immer wieder in Geschichten, Sorgen und Dramen ziehen wollen. Doch du hast die Wahl: Willst du jedes Mal mitspielen oder erkennst du das Spiel und steigst bewusst aus?


Mit Achtsamkeit, Beobachtung und der 4-Schritte-Übung entziehst du dem Ego den Wind aus den Segeln. So entsteht Raum für Klarheit, Ruhe und ein echtes Leben im Moment.


👉 Drama, Baby? Nicht mit dir! 🤓



Wenn du noch mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, dann emfpehle ich dir meinen Youtube-Podcast "Spiri-Talk mit Regina". In der ersten Episode gehe ich noch vertieft auf das Thema Ego-Dramen ein und wie du damit umgehst. Du findest die Episode hier:



Wenn du mehr erfahren möchtest über mein Angebot an spiritueller Hypnose, Energieheilung und Schattenarbeit-Begleitung, dann schau dir gerne mein 1:1-Beratungsangebot an. Ich würde mich freuen, dich ein Stück auf deiner Reise begleiten zu können!



©️2025 Regina Voegelin

Häufige Fragen zum Thema Ego und Drama


Wie erkenne ich, dass mein Ego aktiv ist?

Du merkst es meist daran, dass du dich in Geschichten, Sorgen oder Dramen verfängst. Typische Zeichen sind Übertreibung, Rechtfertigung oder das Gefühl, „Opfer der Umstände“ zu sein.


Warum liebt das Ego Drama?

Drama gibt dem Ego Aufmerksamkeit und Bedeutung. Selbst negative Aufmerksamkeit füttert das Ego mit dem Gefühl: „Ich existiere, ich bin wichtig.“


Wie kann ich aus der Opferrolle aussteigen?

Der erste Schritt ist Bewusstsein. Erkenne: „Ah, das ist mein Ego, das diese Geschichte erzählt.“ Mit Achtsamkeit, Atemübungen und Perspektivwechsel kannst du die Opferrolle durchbrechen und zurück in deine Selbstwirksamkeit kommen.


Was hilft gegen Sorgen und Grübeln?

Übe, dich ins Hier und Jetzt zurückzubringen: atmen, beobachten, benennen. Frage dich: „Was ist jetzt gerade wirklich da?“ So entziehst du dem Ego den Boden für seine Zukunftsdramen.





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